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Geodaten beim Krisenmanagement nutzen

Geodaten beim Krisenmanagement nutzen

Sächsisches GIS-Nutzertreffen befasst sich mit der Notfallplanung

Bei Tiefbauarbeiten wird eine Fliegerbombe gefunden, der örtliche Fluss droht die Deiche zu brechen oder es geschieht ein schwerer Busunfall mit zahlreichen Beteiligten. Beispiele für "außergewöhnliche Ereignisse" gibt es viele. Gemeinsam haben Sie eines: In allen Fällen muss in kürzester Zeit jeder wissen, was zu tun ist, wer zu evakuieren ist und welche Maßnahmen einzuleiten sind. Auf diesen Ernstfall sollte jede Verwaltung vorbereitet sein, denn sie ist gesetzlich dazu verpflichtet. Doch leider wird das Thema nach wie vor stiefmütterlich behandelt. Anders in der sächsischen Stadt Eilenburg. Dort wurde ein "Stab für außergewöhnliche Ereignisse" eingerichtet. Wichtiges Arbeitsmittel ist das Geografische Informationssystem.

Sensibilisiert für das Thema wurde die Stadt Eilenburg einmal mehr durch die Hochwasser der Mulde in den Jahren 2002 und 2013. Damals wurde festgelegt, dass zum besseren Bevölkerungsschutz bei besonderen Ereignissen wie Bränden, Unfällen, Hochwasser, Unwetter, Hangrutschung oder Bedrohung jeglicher Art in der Stadt Eilenburg eine Stabsdienstordnung erstellt wird. Diese ist die Grundlage für schnelle und fachübergreifende Entscheidungen zur Gefahrenabwehr. Darin werden der Aufbau und die Tätigkeit des Stabes geregelt. In der Stadt Eilenburg setzt sich der Stab aus Oberbürgermeister, Mitarbeitern der Stadtverwaltung, der Polizei, dem Kriseninterventionsteam, den lokalen Versorgungsunternehmen, der Kirche sowie aus Behörden und Ämtern zusammen.

Ein wichtiger Bestandteil sind geografische Karten, die mithilfe des hausinternen Geografischen Informationssystems (GIS) erstellt werden. Verantwortlich dafür ist in Eilenburg Karen Langwald. Sie stellte das Thema auch auf dem sächsischen GIS-Nutzertreffen in Eilenburg im April 2017 vor. Die wichtigste Aufgabe für sie als Lagekartenzeichnerin ist die Erstellung einer Karte mit grundlegenden, in jedem Ereignisfall benötigten Informationen im Vorfeld. Im Ernstfall ist keine Zeit, um sich mit Grundlagen zu beschäftigen. Diese sollten bereits vorhanden und geklärt sein. Wichtig ist dabei auch das Einbinden von Sachdaten zu bestimmten Objekten. So ist es beispielsweise bei Evakuierungen entscheidend zu wissen, welche Notunterkünfte mit wievielen Plätzen bereitstehen. "Ein CAIGOS-Projekt in den Kinderschuhen" lautete der Titel des Vortrages von Karen Langwald, denn die Stadtverwaltung steht noch am Anfang und ist dennoch Vorreiter. Denn in vielen anderen Verwaltungen wurde dem Thema bislang keine oder nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt.

In der Stadt Eilenburg wird das Geografische Informationssystem CAIGOS für die Erstellung der Lagekarten verwendet. Ergänzt wird dies durch Sachdaten aus der Software ARCHIKART. So stehen alle Informationen digital bereit und können schnell und einfach aktualisiert werden. Für den Notfall ist es allerdings auch wichtig analoge Karten vorrätig zu haben, und für den Vor-Ort-Einsatz wurde ein Laptop angeschafft, der Zugriff auf die erforderlichen Daten ermöglicht. Die Teilnehmer des GIS-Nutzertreffens im April durften schließlich mal einen Blick in die Notfallpläne des jährlichen Eilenburger Stadtfestes werfen.

Das Thema Sicherheit im Krisenfall und Notfallmanagement mit ARCHIKART und CAIGOS zog sich auch durch weitere interessante Beiträge beim Nutzertreffen. Dieses wurde übrigens in Zusammenarbeit der Stadt Eilenburg und der ARCHIKART Software AG zum ersten Mal ins Leben gerufen. Schon lange wurde seitens der Verwaltungen der Wunsch geäußert, den gegenseitigen Austausch wieder stärker zu fokussieren. Rund 30 Teilnehmer aus verschiedensten sächsischen Kommunen und Versorgungsunternehmen folgten schließlich der Einladung und kamen in das Bürgerhaus Eilenburg. So gab es auch von Mathias Bessel vom Landesfeuerwehrverband Sachsen e.V. und Stephan Leuteritz von der Stadt Oranienbaum/ Wörlitz wichtige Informationen zum Thema. Letzterer berichtete von seinen Erfahrungen als Lagekartenführer bei zahlreichen Großschadensereignissen. Seine Ausführungen brachte vielen Zuhörern Klarheit und zeigte ihnen die Wichtigkeit mancher Kleinigkeiten.

Eine Fortsetzung des Nutzertreffens in Sachsen in 2018 ist geplant.


Autor/ Autorin

Magdalena Becker

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