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Nachdem sich der Sturm Sabine im Frühjahr den Weg durch die Republik gepustet hat, war sie wieder in aller Munde: die Verkehrssicherungspflicht von Baumeigentümern. Denn dieser haftet für Schäden durch umgestürzte Bäume oder herabfallende Äste. Viele Verwaltungen sind sich ihrer Verantwortung diesbezüglich bewusst und pflegen ein Baumkataster. Wir haben einige Tipps zusammengetragen, wie Sie noch effizienter damit arbeiten.
Zu einem digitalen Baumkataster gehören qualifizierte Kontrollen ebenso wie deren Dokumentation. Denn kann ein Baumeigentümer nachweisen, dass seine Bäume regelkonform nach aktuellem Stand der Technik geprüft wurden, kann für Schäden durch höhere Gewalt wie Sturm, Windbruch oder auch Blitzeinschlag keine Haftung gelten. Deshalb sollten Verwaltungen ihre Bäume regelmäßig kontrollieren und dies sowie die Maßnahmen zur Wiederherstellung der Verkehrssicherheit auch digital festhalten.
Nutzen Sie diese Tipps, um im Alltag im Umgang mit Ihrem Baumkataster noch besser zu werden:
In Zeiten von Tablet und Smartphone bietet sich natürlich eine Baumkontrolle per App an. Dabei können die erforderlichen Daten per USB, Dateisystem oder kabellos per Cloud auf das Mobilgerät übertragen werden. Eine integrierte Kamera ergänzt die Daten dabei gleich mit den entsprechenden Fotos der Kontrolle. Ist die Arbeit vor Ort abgeschlossen erfolgt die revisionssichere Rückübertragung ins Baumkataster.
Wer Bäume erfassen und rechtssicher kontrollieren möchte, benötigt natürlich auch die geografische Lage der Bäume bzw. die Baumstandorte. Denn diese dienen nicht nur einer vollständigen Dokumentation, sondern erleichtern auch die Baumkontrollen. Über den Standort kann ein Baum „wiedergefunden“ werden, wenn beispielsweise die Baumplakette verschwunden ist. Der Standort kann direkt bei der Baumerfassung vor Ort mit hinterlegt werden, so ist der Baum bei der nächsten Kontrolle schneller auffindbar. Zur Prüfung der Kontrollergebnisse kann die geografische Karte ebenso genutzt werden.
Baumkontrollen sollten nach der FLL-Baumkontrollrichtlinie und der ZTV-Baumpflege erfolgen, da darüber hinaus auch individuelle Anforderungen an bzw. Erweiterungen der Kontrollmerkmale bestehen, ist es von Vorteil, wenn die Kontrollkataloge im digitalen Baumkataster flexibel und änderbar sind. Der Sachbearbeiter kann den Katalog so auf die eigenen Vorgaben anpassen. Günstig ist es auch, wenn zusätzliche Kataloge beispielsweise zur Überprüfung auf Sturmschäden hinterlegt werden können. Farbfelder können dabei beispielsweise in Ampelfarben zur Veranschaulichung beitragen.
Die flächenhafte Datenaufnahme eines Baumbestandes erleichtert den Aufwand der Erfassung enorm. Diese kommt immer dann zum Einsatz, wenn eine Erfassung einzelner Bäume einer Gruppe nicht sinnvoll ist. Anschließend können diese Baumgruppen kontrolliert und mit Pflegeaufgaben versehen werden. Außerdem ist hier eine flächenhafte Kartendarstellung möglich.
Werden alle durchgeführten Untersuchung unter einem Dach (Tour) zusammengefasst, wird bei der Datenerhebung Zeit gespart und es bestehen erweiterte Auswertungsmöglichkeiten. Denn ausgewählte Daten können vordefiniert werden.
Alle aufgenommenen Daten sollten nachhaltig genutzt werden, beispielweise in Form von Auswertungen und Berichten. Damit sind Fragen wie "Welche Bäume sind in mangelhaftem Zustand?" oder "Für wieviele Bäume steht die Regelkontrolle an?" schnell beantwortet. Außerdem ist die farbliche Hervorhebung der Bäume mit anstehenden Kontrollterminen im Folgemonat denkbar oder die Anzeige aller Bäume mit dringendem Handlungsbedarf. Optimieren Sie auf Basis dessen beispielweise auch die Fahrtwege anstehender Maßnahmen. Die Auswertungen können auf vielfältige Weise die alltägliche Arbeit erleichtern.
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