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Die ALKIS Daten bilden die Grundlage für ein funktionierendes Liegenschaftskataster und sind damit enorm wichtig für kirchliche und kommunale Verwaltungen, da fast jeder Vorgang auf diese zentrale Datenbasis zugreift. Sie schaffen die Möglichkeit, Verfahren noch flexibler zu bearbeiten. Aber das neue Jahr bringt Veränderungen mit sich. Wir möchten Ihnen zeigen, wie ARCHIKART mit der neuen GeoInfoDok Version für ALKIS umgeht und welche Möglichkeiten sich ergeben.
Die Umstellung auf die neue GeoInfoDok (Referenzversion 7.1) hat begonnen. Die betroffenen Kunden wurden dazu von Ihren Katasterämtern und Landesvermessungsämtern informiert. Die Auslieferung der neuen Daten hab ab Januar 2024 begonnen. Aber was bedeutet das für die ALKIS-Datenverarbeitung mit ARCHIKART?
Ab der ARCHIKART Version 4.77 gibt es einen komplett neuen ALKIS-Import. Nur dieser ist in der Lage die neuen ALKIS-Daten zu verarbeiten. Damit ist eine Umstellung auf den neuen ALKIS-Import vor dem ersten Einlesen der neuen Daten notwendig.
Und jetzt stellt sich für Sie als Anwender die Frage nach dem: Warum?
Warum ist dies notwendig?
Vor etwa 10 Jahren wurde ALKIS (Amtliches Liegenschaftskatasterinformationssystem) in den Bundesländern eingeführt und hat damit das bisherige System von ALB (Amtliches Liegenschaftsbuch) und ALK (Amtliche Liegenschaftskarte) mit den jeweiligen Datenschnittstellen abgelöst. Seitdem hat sich die Technik weiterentwickelt und zahlreiche Verbesserungen und Neuerungen wurden in das Datenmodell ALKIS, das in der GeoInfoDok beschrieben ist, eingearbeitet. Diese neue GeoInfoDok Version (Referenzversion 7.1) wird nun ab 2024 in allen Bundesländern verbindlich. Nähere Informationen dazu finden Sie hier und auf den Seiten der jeweiligen Landesvermessungsämter.
Im Datenmodell gibt es zahlreiche Veränderungen. Einige Objektarten, Attribute und Werte entfallen, andere kommen dafür neu hinzu. Bei bestehenden Objektarten ändert sich die Datenstruktur oder die Verbindung zu anderen Fachobjektarten. Mit der neuen GeoInfoDok ist auch die sogenannte „NBA-Modellschwäche“ behoben, die immer wieder zu Problemen beim Import von Differenzdaten geführt und viele Bundesländer davon abgehalten hat, überhaupt Differenzdaten anzubieten.
Wir haben die Umstellung auf das neue Anwendungsschema 7.1 zum Anlass genommen, die Datenverarbeitung und Importroutine auf neue technologische Grundlagen umzustellen und so fit für die Zukunft zu machen. Neben der Verarbeitung der inhaltlichen Änderungen und Erweiterungen wurde auch die technologische Komponente auf neue Füße gestellt.
Es werden alle abgegebenen aktuellen ALKIS Daten aus allen Objektarten in die Datenstrukturen eingelesen. Auch bisher nicht ausgewertete Daten stehen damit für spätere Nutzungen zur Verfügung.
Der ALKIS Import wird in seiner neuen Version durch Komponenten auf Basis von Docker und Containern ergänzt. Mit dem Einsatz dieser neuen Technologie geht die ARCHIKART Software AG einen wegweisenden Schritt in Richtung Zukunft, welcher sowohl für die Betreiber als auch für die Anwendergemeinschaft wesentliche Vorteile mit sich bringt.
Trotz der neuen Schnittstelle und des neuen Datenmodells wird die im ARCHIKART aufgebaute Flurstücks- und Grundbuchhistorie nahtlos fortgeführt und auch alle Verknüpfungen zu den verschiedensten Fachverfahren bleiben erhalten. Damit unterscheidet sich ARCHIKART von vielen anderen Anbietern, die den bisherigen Stand nicht fortführen können.
Aber wie sieht im Wesentlichen der Ablauf aus:
Anhand der Informationen der jeweiligen Katasterämter wird der Umstellungszeitraum definiert. Bereits vor diesem Zeitraum sollten die systemtechnischen Voraussetzungen geprüft und geschaffen werden. Das bedeutet, dass ein Linuxserver mit Dockerumgebung zur Verfügung steht. Nähere Informationen dazu sind in unseren Systemvoraussetzungen zu finden.
Bitte wenden Sie sich an unseren Vertrieb bzw. Ihren Vertriebspartner oder füllen Sie unser Kontaktformular aus für die Erstellung eines entsprechenden Angebots für die Umstellungsdienstleistungen und die Prüfung der Lizenzen.
Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, sollte im ARCHIKART noch eine letzte Datenabgabe nach dem alten Datenmodell mit der bisherigen Schnittstelle eingelesen werden. Stichtag sollte hier möglichst der letzte Aktualisierungsstand vor der Umstellung auf das neue Datenmodell sein. Nach der Umstellung bekommen Sie die Daten nach dem neuen Modell. Dabei sollte es sich um Komplettdaten oder noch besser eine NBA-Erstabgabe zum Umstellungsstichtag+1 Tag handeln, ohne zusätzliche Historie. Diese ist ja bereits im ARCHIKART enthalten. Damit funktioniert dann der lückenlose Anschluss an die Historie.
Anwendungsbeispiel:
Beim Katasteramt werden die Daten bis zum 31.01.2024 fortgeführt und dann für die Umstellung eingefroren. Anschließend gibt es einen Umstellungszeitraum bis 15.03.2024 und ab 16.03.2024 geht es im neuen Datenmodell beim Katasteramt mit Aktualisierungen weiter. Die letzte Abgabe GeoInfoDok6 sollte also am 31.01.2024 erfolgen. Die Erstabgabe GeoInfoDok7 dann mit einem Stichtag zwischen 01.02.2024 bis 16.03.2024.
Sobald die Daten im neuen System vorliegen, kann ein Termin für die Umstellung vereinbart werden.
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